Georg Conrad Ruschenbusch Mann

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Beruf: Major

Kommentar: Pate: Sein Onkel der Oeconomie-Inspektor Georg Conrad R. auf dem Gut Reinhardtsgrimma;, 1833-36 Aufgezogen bei seinem Onkel Georg Conrad R. auf Schloß Reinhardtsgrimma;, 1837-39 königliche sächs. Kadettenanstallt in Dresden;, 1843 Eintritt in Hann. Kronprinz-Dragoner-Regiment (1.01.); 1860 zu den Garde-Kür.;, 1843 Leutnant;, 1848 Teilnahme am Feldzug in Holstein;, 1851 Oberleutnant;, 1858 Rittmeister 2. Klasse;, 1860 Rittmeister und Schwadronschef;, 1861 Rittmeister im Garde-Kürassier-Reg. in Herzberg;, 1861 Wappeneintragung im Siebbacher Wappenbuch Bd.10, 1866 Teilnahme an der Schlacht von Langensalza,, 1866 Abschied;, 1873 Umzug nach Hermannsburg; Rechungsführer der Hermannsburger Mission und der großen Kreuzkirche in Hermannsburg; Mitglied des Missionsausschusses (1893 / 96);   , Seine Kindheit verbrachte Georg Conrad II. als Pflegesohn bei seinem Onkel Georg Conrad I. auf dem Schloss zu Reinhardtsgrimma. Da aus der Ehe mit der etwa 60 jährigen Friederike geb. v. Bülow keine Kinder zu erwarten waren, sollte Georg Conrad später einmal von seinem Onkel das Rittergut übernehmen. 1830 machte Friederike R. ihr Testament und bedachte darin Georg Conrad, den sie nicht nur als "Adoptivsohn" bezeichnete, sondern auch rechtlich so behandelte (sie spricht von einem "Pflichtteil" aus der Erbschaft!) mit 10.000 Taler. Wenn man bedenkt, dass 1807 das ganze Rittergut 93.500 Taler gekostet hatte, ist das sehr viel., Hatte Georg Conrad bisher in Reinhardtsgrimma Privatunterricht beim Pastor gehabt, so kam er Ostern 1833 nach Dresden und auf das Gymnasium (mit Griechisch und Latein) und dann ab Ostern 1835 bis Ende Juni 1836 in private Erziehung mit Unterricht in Latein und Französisch. Von Januar 1837 bis Januar 1840 ist er drei Jahre im sächsischen Kadettenkorps, einem militärisch ausgerichteten Gymnasium mit den Sprachen Latein und Französisch. Vervollständigt wurde die Ausbildung durch einen 15 monatigen Unterricht auf der königlichen Reitschule., Nach Abschluss der Ausbildung tritt er am 21.02.1840 mit fast 20 Jahren als Kadett in das hannoversche Regiment Kronprinz-Dragoner in Lüneburg ein, wird dort Porteepeefähnrich und am 01.01.1843 Secondeleutnant. In der Folgezeit wird das Regiment nach Osnabrück, mit dem Standort Lingen, verlegt. Von dort aus nimmt er 1848/49 am Feldzug des Deutschen Bundes gegen Dänemark teil. Die Revolution 1848 begleitet er mit heissem Herzen und begeistert sich für "Schwarz-Rot-Gold". Es ist ein Wunder, dass er nicht wegen "revolutionärer Umtriebe" aus der hannoverschen Armee entlassen wurde., Am 17.06.1851 wird er zum Priemierleutnant befördert, verheiratet sich am 17.02.1857 mit Mathilde von Behr, der Tochter Friedrich v. Behr aus Stellichte und wird am 29.05.1862 unter Versetzung zum Regiment Gardekürassiere in Northeim und unter Ernennung zum Schwadronchef zum Rittmeister 1. Klasse befördert., Seine Schwadron, die bis 1863 in Herzberg lag, hatte ausser ihm drei Leutnants, 11 Unteroffiziere, 3 Trompeter, 2 Hufschmiede und 105 Soldaten, insgesamt 125 Mann., 1864 nahm er am Feldzug des Deutschen Bundes gegen Dänemark teil. 1866 folgte dann der Krieg mit Preussen. Nach der Schlacht bei Langensalza und der Kapitulation der hannoverschen Armee wurde das Königreich Hannover von Preussen annektiert und die Armee aufgelöst. Pensioniert und mit dem Dienstgrad eines Majors z.D. (= zur Disposition gestellt) schied Georg Conrad aus dem Militärdienst aus, mit gerade 46 Jahren., In den Jahren 1849 und 1851 erschienen Gedichtsbände von ihm:, "Sämtliche Gedichte bis zum Jahre 1849" (rund 300 Seiten, erschienen bei der Buchhandlung Engels in Lüneburg) und 1851 mit 177 Seiten, "Johanna und Agathe. Dramatisches Gedicht in 6 Abschnitten.", Etwas mehr über sein Inneres verrät folgender Bericht:, "Er sei ein flotter Offizier gewesen und hatte sich etwas darauf zugute getan, die Pietisten verspotten zu können. Da sei er dann eines Sonntags von seiner Garnison (in Stade) nach - dem 90 km entfernten - Hermannsburg geritten, um aus der Predigt des verrückten Pastors (Louis Harms) neuen Stoff zu Spottreden zu sammeln. Als er aber die Kirche wieder verlassen, habe er sich schleunigst auf Pferd geschwungen, nach Stade zurück galoppiert, sich aufs Bett geworfen, drei Tage darin zugebracht und sei als ein anderer Mensch aus demselben hervorgegangen." Gespielt hat dieses Ereignis um 1846., Die Jahre nach 1866 stellten sich für Georg Conrad, der ja mit seinen damals 46 Jahren durchaus noch nicht alt war, quälend da. Man wartete verzweifelt, wie sich die politische Lage weiter entwickeln würde. Kurz nach 1870 zog die Familie von Northeim nach Hermannsburg, wo er in der Hermannsburger Mission 1873 eine neue Tätigkeit fand und Mitarbeiter von Theodor Harms wurde., 1849 war die Hermannsburger Missionsgesellschaft von Louis Harms, dem Bruder Theodors, gegründet worden. Sie wurde zu einem grossen Unternehmen. Sie bildete Missionare aus und schickte sie zur Heidenmission nach Afrika und Indien und unterhielt dort Missionsstationen. Von 1853 bis 1874 hatte sie ein eigenes Schiff, die Kandaze. Es existierte eine Missionsdruckerei, ein Missionsblatt und eine Missionsbuchhandlung. In Trägerschaft der Gesellschaft gab es eine private Schule, die spätere Christianschule, bei der bald die Hälfte der Schüler aus ganz Deutschland kam. 1892 kam dann noch ein Heim für die Kinder der Missionare hinzu. Die Verwaltung all dessen hatte seit 1873 als sog. Rechnungsführer Georg Conrad. Er ging völlig in der Mission auf., Daneben war er eifriger Jäger. Zusammen mit mehreren anderen pachtete er alle Jagden in der Umgebung von Bergen bis Lutterloh., Politisch hofft er auf eine Aussöhnung zwischen Welfen und Hohenzollern und wählt wie viele Hannoveraner die Deutsch-Hannoversche Partei., Als er 1897 stirbt, lässt der frühere Kronprinz, der Sohn des letzten Königs (+ 1878), Ernst August, Herzog von Cumberland, an seinem Grabe einen Kranz niederlegen.

Georg Conrad's Familie

Partner: Mathilde Johanne Sophie von Behr (verheiratet)
Kinder: Horst Eberh. Aug. Ruschenbusch, Ida Louise Ernestine Ruschenbusch, Mechthild Friedericke Johanne Ruschenbusch, Elsa Friederike Johanne Ruschenbusch, Ernst Friedrich Georg Ruschenbusch, Georg Ludwig Ulrich Gotthard Ruschenbusch
 

Georg Conrad's Herkunft

Eltern: Ernst Friedrich August Ruschenbusch, Christiane Luise Rheb-von Behr
Geschwister: Ludwig August Ruschenbusch, Gottlieb Ludwig Ruschenbusch, Friedrich August Ruschenbusch