Abschrift des Adelsbriefes der Familie von Bodecker im Besitz von Herrn
Karl-Adolf v. Bodecker (1896-1983) in Bad Pyrmont.

Wir Rudolff der Annder von Gottes genaden erwelter römischer Kaiser ¦
zu allen zeitten mehrer des Reichs in Germanien, zu Hungern. Behamia,
Dalmatien, Croatien, uund Selauonien u. khünig, Errzherrzog zu
Österreich, Herrzog zu Burgundt, zu Bra- ¦bannt, zu Steyr, zu Kharndten,
zu Crain, zu Luxemburg, zu Wirtemberg, Ober unnd Nider Schlesien, fürst
zu Schwaben, marggrawe des heilligen Römischen Reichs, zu Burgrais, zu
mar- ¦ herrn, Ober unnd Nieder Laußnitz, Befürster Grave zu Habspurg, zu
Tyrol, zu Pfirdt, zu Kyburg, unnd zu Gorrz, Lanndtgrave in Elsaß, herr
auf der windischen marckh, zu Porttenaw, ¦ unnd zu Salins --- Bekhennen
öffentlich mit diesem Brief unnd thuen khundt aller mein selich ---
Wiewol wir aller unnd yeg- ¦ licher unnserer unnd des heiligen Reichs
auch unnserer khinngreich, Erblichen fürstenthumb unnd Lannde
unndterthanen unnd getreuen, Ehr, nutz aufnemen, unnd ¦ pestes zu
befurdern, unnd zu betrachten genaigt --- So ¦ sein wir doch
begierlicher die Jenigen, die sich gegen unns unnnd dem heiligen ¦ Reich
unnd unnserm löblichem haus Österreich, in getreue- ¦ r williger
gehorsam halten, unnd beweisen mit unnsern kaiserlichen gna ¦ den zu
begaben unnd zu fürsehen --- Wann ¦ wir nun genedigelich angesehen,
wargenomen, unnd betracht die Erbrigkait, ¦ redlichait,
geschicklichhait, guet Sitten, tugent, unnd vernu- ¦ nfft damit unnser
unnd des Reichs lieber gereuer, Georg Bodeckher, vor unnser ¦
kaiserlichen majestät beriembt worden, auch die g- ¦ etreuen gehorsamen,
unnd willign diennst, deren Erlich gegen unns, dem heiligen ¦ Reich unnd
unnserm löblichem haus Österreich, unndterth- ¦ enigelich anerpeut, auch
wolthuen mag unnd solle, --- So ¦ haben wir demnach mit wolbedachtem
mueth guetem r- ¦ ath unnd recht er wissen dem selben Georgen Bodeckher
allen seinen ehelichen ¦ leibs Erben unnd derselben Erbens Erben für und
für in ewig ¦ Zeit dis hernach geschriben Wappen unnd Clainot. Domit
Namen ist ain Plau- ¦ er oder lasürfarben Schildt, inmitte desselben,
erscheindt fürsic- ¦h aufrechts, aines Türggen Püstbildt, auf dem haubt
habent ainen Türggisch- ¦ en weissen punndt, dardurch ainen Pflitschen
pfeil geschossen S- ¦ chwarzem katzenpart angethanem weissen engen
leibrockh, Rottem überschlag, ¦ unnd vornen herab mit dreien Rotten
Kneifflein angethan, ¦ auf dem Schildt ain Stechhelm baiderseits mit
weisser, und plauer helmdeckh- ¦ en, unnd von demselben farben ainen
gewundenen pausch m- ¦ it zurückfliegenden Pinden geziert, darauf
abermal fürsich aufrechts aines ¦ Türggen prustpildt mit dem Pundt, unnd
plitschen pfeil, u ¦ nnd samst allermassen, wie im Schildt begriffen,
erscheindt, alßdann solch wap- ¦ en unnd Clainot, in mitte dies
gegenwärtign unseres kai- ¦ serlichen Briefs gemalet, unnd mit farben
aigentlicher ausgestichen ist, von ¦ neuem gnedigelich verlihen unnd
gegeben --- Verl- ¦ eihen unnd geben ime das auch allso von neuem aus
Römischer Kaiserlicher ¦ macht, vollkhumenhait hiermit wissentlich unnd
in crafft ¦ dits Brief --- Unnd mainen seyen unnd willen, das nun ¦
hinfüro der obgenannt Georg Bodeckher seine eheliche leibs Erbe ¦ n unnd
derselben Erbens Erben für unnd für ewiglich das vorgeschriben Wappen ¦
unnd Clainot haben füeren unnd sich des in allen unnd yegl- ¦ ichen
ehrlichen unnd Redlichen sachen unnd geschäfften zu Schumpf unnd zu ¦
ernst, in Streitten, Stirmen, Schlachten, Kämpfen, gestechen, gef- ¦
echten, Veldzügen, Painiern, Gerzellen aufschlagen, Insigeln,
Petschaften, Clainot- ¦ en, begebnissen, Gemälden unnd sonst an allen
Ortten unnd ennden nach Iren ehrn notturfften willen, unnd wolgefallen
gebrauchen auch darzue all unnd yegliche gnad, Ehr, ¦ freyhait, würde,
vorthail, Recht, gerechtigkhait unnd guet gewonhait haben mit hohen unnd
Nidern Ambtern unnd Lehen Geistlichen unnd weltlichen Zutragen, empfahen
unnd auf- ¦ zunemen mit anndern unsern unnd des Reichs auch unnserer
khinnigreich Erblichen fürstenthumb, unnd Lannde unndterthanen, unnd
getreuen Wappen, unnd Lehenßgenoß- ¦ leuthen Lehen unnd all annder
Gericht unnd Recht zu besitzen, urthail zu schöpfen, unnd Recht
zusprechen, des alles tailhafftig würdig empfenckhlich, unnd darzue
tauglich, sehiet ¦ lich, unnd gut sein sollen unnd moget als anndere
unnsere unnd des Reichs auch unnserer khinnigreich Erblichen fürstenthum
unnd Lande recht geborn Lehens unnd Wappens genoßleuthe solches alles
haben unnd solches auch Ihr wappen unnd Clainot gebrauchen unnd
genüessen von Recht oder gewon.... aller ... geleich unverhindert ---
Unnd ¦ gepettern darauf allen unnd Jeden Churfürstenfürsten, Fürsten,
geistlichen unnd weltlichen Pretalten, Graven, freyen herren, Rittern,
Knechten, Lanndthhaubtleuthen, Lanndtmarschalckhen ¦ Landtvogten,
haubtleuthen, unnd ambtsvogten, Pflegern, verwesern, Ambtleuthen,
Schuldthaissen, Bürgermaistern, Richtern, Räthen, kundigern der Wappen,
Ernholden, Perseuan- ¦ ten, Bürgern, gemainden unnd sonst allen anndern
unnsern unnd des Reichs, auch unnserer khinnigreich Erblichen
fürstenthumb unnd Lanndtunndterthanen unnd getreuen- ¦ en was würden
Stanndts, oder wesens diesem ernstlich unnd vosstigelich mit disem Brief
unnd willen das Sy den vorgenannten Georgen Bodeckher seine eheliche
leibs Erben unnd derselb- ¦ en Erbens Erben für unnd für ewiglich an dem
obgeschibnen wappen unnd Clainot auch gnaden freyhaiten, urthailn,
Rechten unnd gerechtigkeit, damit wir Sy allsowie obstet begabt ¦ haben,
nicht hindern, noch yrren, sonder Sy derselben obgeschribnermassen
gerüebigelich gebrachen, genüssen unnd gennylich dabei bleiben lassen,
hiewider nicht thuen, noch desye-¦ mants anndern Jethuen gestatten, in
khainweis, noch weg als lieb ainem Jeden seine unnser unnd des Reichs
schwäre ungnad unnd Straff unnd darzue ain P... .... zwannzig ¦ warckh
lottiges Goldes zuvermeiden die ain jeder so offt Er freuentlich
hiewider thette, unns halb in unnser unnd des Reichs chainen unnd den
anndern halben thail dem vilbenannten Georgen Bodeckher seinen ehelichen
leibs Erben unnd derselbern Erbens Erben unabläßlich zu bey allen
verfallen sein solle Doch anndern die villeicht dem vorgeschribnen
Wappen unnd ¦ Clainot gleich füerten an Iren Wappen, unnd Rechten
unnergriffen unnd unschedlich --- Mit urkundt dis Briefs besiglt mit
unnserm kaiserlichem an- ¦ hänngendem Insigel --- Geben auf unserm
küniglichen Schloß zu Prag den achtzehnten Tag des Monats Novembris Nach
Christi unnsers lieben ¦ herrn und Selligmachers geburde
fünfzehenhundert und im Achtundsibenzigsten unserer Reiche des Römischen
im vierten, des ... im Sibenden unnd des Behainnseh- ¦ en auch im vieten
--- Jarn.

Rudolff

Vice ac noic Bomi et domielis
Archiepi Arch... et electors noguntus
S. Victuus.

Ad mandatum saecrae ...

A ...

 

[Vielen Dank an Dierk Loyal für den Adelsbrief, die Abschrift und das Siegel]