Schmidt
von Schmiedefeld
Die Familie Schmidt (Schmied) von Schmiedefeld zählt
zu dem in Schlesien begüterten Adel und war Breslauer
Stadtgeschlecht. Ursprünglich aus Österreich
nach Breslau gekommen. Stammvater ist Lorenz Schmidt v.
Schmiedefeld.
Sie sass 1534 zu Damstorf, 1590 zu Schmiedefeld bei Breslau,
erwarb Lilienthal, Protsch a.d. Weyde und Weyde (1670),
ebenso Mangschütz (1678). Weiter Güter waren
Klein-Sägewitz und Minkowsky im Namslauischen.
Wappen:
In Schwarz ein rechtsgekehrter doppelschweifiger goldener
Löwe, zwischen den Vorderpranken eine goldene Strahlensonne.
Als Kleinod der Löwe wachsend. Die Decken sind schwarz-golden.
Generation
No. 1
Lorentz Schmidt von Schmiedefeld
Geboren ist er als Lorenz Schmidt in Nördlingen.
Er zog dem Krieg nach. Während der ersten Belagerung
von Wien durch die Türken im Jahr 1529 [1]
zeichnete er sich durch besonderen Mut und Tapferkeit
aus. Als Belohnung wurde er in den rittermäßigen
Adelstand erhoben.
oo mit Magdalena Diener.
Kinder:
1. Johann.
2. Friedrich
Generation
2
Johann
Schmidt von Schmiedefeld
Vornehmer des Rats in Breslau.
oo mit Catharina Barnabe gen. Richschmal.
Kinder:
Friedrich.
Friedrich
Schmidt von Schmiedefeld
* 1518
†
22. Juni 1598
1573-95 Mitglied des Rats zu Breslau und königlicher
Mann des Fürstentums Breslau.
oo mit Katharina von Büttner a.d.H.
Faulbrück (†
24. November 1584).
Kinder:
1. Johann.
2. Daniel (†
1612). Herr auf Grüneiche (Kreis Breslau), Landschöppe
zu Beslau.
3. Heinrich (* 1558, †
27. Juli 1616). Herr auf Schmiedefeld, Höfchen und
Grüneichen (alle Kreis Breslau), Ober-Steuereinnehmer
des Fürstentums Breslau. 1598 Mitglied des Rates
zu Breslau (bis zu seinem Tod).
Generation
No. 3
Friedrich
Schmidt von Schmiedefeld
Fürstlicher briegischer Geheimer Rat.
Ratsherr in Breslau. [2]
oo Catharina Lautner.
Kinder:
Johann.
Johann
Schmidt von Schmiedefeld
†
26. April 1616.
Herr auf Gross-Anker, fürstlicher Rat zu Liegnitz-Brieg
und Amts-verwalter zu Wohlau. Als solcher hatte er seinen
Sitz im Piastenschloss zu Wohlau. [3]
oo mit Katharina Müller
Kinder:
1. Christian
2. Johann. Herr auf Schmiedefeld, fürstl.
Rat zu Brieg, oo mit Kuni-gunde Oelhaten von Schöllenbach.
Sie hatten drei Töchter, aber keine Söhne.
Generation
No. 4
Johann
Schmidt von Schmiedefeld
†
1602
Geheimer Rat und Hauptmann über die Ritterschaft
der Herrschaft Wohlau in Schlesien. Um 1602 ist er durch
einstürzende Gebäudemassen derartig verletzt
werden, dass er bald darauf starb.
oo mit Catharina Müller (†
1603), Tochter des Bürgermeisters Müller zu
Eisleben.
Kinder:
1. Heinrich
2. Heinrich, †
1614, Ratsmitglied und Kämmerei-Verwalter, auch Handelsmann
in Breslau.
3. Christian, Kaufmann in Leipzig.
Christian
Schmidt von Schmiedefeld
* 25. August 1571
†
29. April 1640.
1637-40 Mitglied des Rates zu Breslau.
oo 1623 mit Anna Maria Vogt (†
20. August 1678). Tochter von Johann Vogt, Herr auf Sägewitz,
Minkowsky [4] und Mangschütz.
Kinder:
1. Hans Heinrich (†
1671). Herr auf Mangschütz (Kreis Brieg), Minkowsky
(Kreis Namslau) und Klein-Sägewitz (Kreis Breslau).
Er war nicht verheiratet.
2. Christian (†
08. Januar 1684). Er war nicht verheiratet und der letzte
mänliche Nachkomme seines Geschlechts.
Generation
No. 5
Heinrich
Schmidt von Schmiedefeld
*
05. April 1596 in Breslau
† 22. Oktober 1662 in Stötteritz b. Leipzig
Erbsasse auf Stötterig (Stötteritz) [5]
durch Heirat.
1603 Tod der Mutter. Kurz vorher ist der Vater durch einstürzende
Gebäudemassen derart verletzt worden, dass er bald
darauf starb.
Mit 7 Jahren kommt er zum Bruder des Vaters. Er erlernt
bei
seinem Onkel Heinrich das Handlungswesen.
1614 Nach dem Tode des Onkels reist er nach Polen, in
die berühmten Handelsstädte Krakau und Warschau,
wo er 4 Jahre blieb und von seinen Principales geschätzt
wird.
1618 Reise durch Frankreich und anschließend arbeitet
er bei Jacob Bexin Köln als Handelsmann.
1623 geht er nach Leipzig und führte die Geschäfte
seines Bruders Christian. Er stand diesen bis 1638 vor.
1638 Heirat mit Maria Magdalena Anckelmann.
1640
kommt der Krieg auf sein Gut Stötteritz und er hält
von früh bis spät mit seinem Gesinde Wache.
Am 1. April wird er von den einfallenden schwedischen
Truppen gefangen genommen, als er gerade
auf dem Weg von seinem Gut in die Stadt war. Er wird nach
Erfurt gebracht und dort drei Wochen lang festgehalten.
Erst nach einem hohen Lösegeld kommt er wieder frei.
Noch 5 weitere Belagerungen erlebte er auf seinem Gut.
1662 bekommt er Steinbeschwerden (seit 1650 plagen diese
ihn immer wieder), dazu hohes Fieber und Schüttelfrost.
Am 22. Oktober starb er im Alter von 66 Jahren.
oo am 18. September 1638 in Leipzig mit Maria
Magdalena Anckelmann (* 21.
Februar 1619 in Leipzig, † 21. November 1689
in Stötteritz b. Leipzig an einem Schlaganfall).
Tochter von Caspar Anckelmann und Maria Magdalena Heintz.
Sie war davor mit Christian Franckenstein (†
26.08.1637) verheiratet. Franckenstein war Jurist, JUDr.,
Konsulent (Rechtsanwalt) und Ratsassessor. Beisitzer des
Rates in Leipzig. In erste Ehe mit 1620 Christina Volckmar
(1602-1633) verheiratet. 8 Kinder, u.a. Christian Friedrich
Franckenstein, Arzt, Prof. publ. zu Leipzig und Mitglied
des großen Fürstenkollegiums. Er schrieb die
Leichengedichte für seine Stiefschwestern Johanna
Regina und Anna Elisabeth Schmidt von Schmiedefeld.
Kinder:
1 Johanna Margaretha
2. Maria Magdalena
3. Johanna Regina, †
16. April 1644 in Stötteritz b. Leipzig. Sie starb
in zarter Kindheit. Es gibt ein Leichengedicht für
sie von ihrem Stief-bruder Christian Friedrich Franckenstein.
4. Anna Elisabeth. Sie starb mit 13 Jahren
am 13.1.1660. Es gibt ein Leichengedicht für sie
von ihrem Stiefbruder Christian Friedrich Franckenstein.
5. Theodora Schmidt. Sie starb als zartes
Kind.
Generation
No. 6
Maria
Magdalena Schmidt von Schmiedefeld
* 03. Oktober 1639 in Leipzig,
† 28. Januar 1722 in Stötteritz b. Leipzig
oo am 15. April 1659 in Leipzig mit Johann Georg
Ringk von Durstig (*1634, †
1697). Rechtsanwalt und sächsischer Kammerkommissar.
Kinder:
1. Anna Elisabetha Ringk von
Durstig
2. Eucharius Gottlieb Ringk von
Durstig (1670-1745), Prof. für Staatsrecht
zu Altdorf bei Nürnberg.
3. Johanna Maria Ringk von Durstig,
* um 1680.
4. Christiana Magdalena Ringk
von Durstig, * um.1680
5. Johann Heinrich Ringk von
Durstig.
Johanna
Margaretha Schmidt von Schmiedefeld
* 28. April 1649 in Leipzig
†
30. September 1680 in Wolfenbüttel
oo
am 12. Februar 1663 in Regensburg mit Casper
Alexandri, * 18.
Juni 1623 in Putlitz, † 28. September 1681
in Holzminden. Sohn von Heinrich Alexandri und Catharina
Cossel.
Kinder:
1. Johann Heinrich Alexandri
2 . Maria Katharina Alexandri (* 27.
August 1678 in Wolfenbüttel, †
22. November 1700 in Halle). 1681 Nach dem Tod ihrer Eltern
kommt sie zusammen mit ihrem Bruder zur Großmutter
(Maria Magdalena Schmied von Schmiedefeld) nach Leipzig.
Dort wird sie in den eines jungfräulichen Standes
zierenden Wissenschaften sorgfältig erzogen.
1689 stirbt auch die Großmutter. Die Erziehung übernimmt
nun die Schwester der Mutter (Maria Magd. Ringk von Deurstig).
1700 seit Anfang November klagt sie über Rücken-
und Kopfschmerzen, die immer stärker werden. Am 14.
bekommt sie von Pastor Wolfgang Melchior Stisser das heilige
Abendmal und bekennt ihre Sünden. Auch die Hof-Medici
und Professoren Friedrich Hoffmann und Daniel Friedrich
Haßbergen konnten ihr nicht helfen. Am 22., dem
14. Tage ihrer Krankheit, verstarb sie um 4 Uhr morgens,
unter dem Singen der Umstehenden.
oo am 15. Februar 1694 in Leipzig mit Johann
Samuel Stryk, 1710 fü. sächs.-eisenach.
Wittums-Hofrat und Prof. publ. in Halle, seit 15 Jahren
Collega und treuer Gehilfe seines Vaters an der Juristenfakultät.
Sohn von Samuel Stryck und Anna Sabina Brunnemann.
Links:
[1] www.wien.gv.at/ma08/ geschichte/whisfnz.htm
[2] http://en.wikipedia.org/wiki/Wroc%C5%82aw
[3] http://wolow.pl/
[4] www.se-i-ydlitz.de/ ReiterGen.htm
[5] http://de.wikipedia.org/wiki/Stötteritz
Literatur:
- Ernst Heinrich Kneschke, Deutsches Adels-Lexicon, VIII.
Band, 1868.
- Siebmachers großes Wappenbuch, Die Wappen des
schlesischen
Adels
- Leichenpredigt Heinrich Schmidt von Schmiedefeld (Herzog
August
Bibliothek, Wolfenbüttel)
- Leichengedicht Johanna Regina Schmidt von Schmiedefeld
(Nds.
Landesbibliothek Hannover)
- Leichengedicht Anna Elisabeth Schmidt von Schmiedefeld
(Nds.
Landesbibliothek Hannover)
Anmerkung: Diese Familie ist nicht zu
verwechseln mit der Familie Schmid von Schmidtfelden,
deren Stammsitz Biberach ist. Diese Familie beginnt mit
Georg Schmid, Geheimer Rat und Spitalpfleger zu Biberach,
der 1667 mit dem Prädikat "von Schmidsfelden"
geadelt wurde. Später erhielten auch die Nachkommen
des Bruders den Adelstitel. Das Wappen zeigt einen Löwen,
der einen Hammer in der rechten Pranke trägt. Literatur:
1. Wiener Genealogisches Taschenbuch 1926 ; 2. Genealogisches
Handbuch des Adels, Adelige Häuser B, Band XXV, 2004.
|