Caspar
Vinthus
Caspar
Vinthus ist als Kind von Johann Vinthus und Elisabeth
Molm geboren. Das genaue Datum ist nicht bekannt, wohl
aber der Ort: Fronhausen bei Marburg.
Studiert
hat er in Helmstedt, immatrikuliert am 15.04.1598 und
am 3.11.1604 dort Magister.
Wie
er von Marburg nach Helmstedt und weiter nach Gestorf
gekommen ist, ist ungewiß. Jedenfalls schlägt
ihn das Kloster Loccum am 2.02.1602 bei den fürstlichen
Kirchenräten als neuen Pfarrer für Gestorf vor.
13.02.1602
Caspar
besteht in Helmstedt das Predigerexamen und zwei
Wochen später am 26.02.1602 macht er eine Probe-
und Vorstellungspredigt. Alle befragten Einwohner sind
mit ihm und seiner Predigt zufrieden und finden
keinen Tadel.
12.06.1602
Er
klagt vor dem fürstlichen Konsortium, daß er dem
alten
Pastor Brandes 30 Morgen Land und 8 Fuder Holz geben muß. Er sei mittellos
und habe gehofft, etwas von der Wintersaat zu bekommen. Nun müsse
er sein Brotkorn auf Schulden kaufen und wolle 182 Gulden
Erstattung an
Pastor Brandes in mehreren Jahren abtragen. Peter Eickhoff ist des Pastors Christoph
Brandes Schwiegersohn.
23.08.1602
Es
klagen die Erben des seligen Pastors Johann Westermanns
Erben dem Konsortium, dass sie, weil ihr Bruder
Conrad die Pfarre Gestorf nicht bekommen hat, in große Not geraten
sind. In der Hoffnung auf ihren Bruder hätten sie sich bei der Verhandlung leider
nur mit 4 Morgen Gerste begnügt. Westermanns Erben bitten,
daß ihnen der Pastor Vinthus
für Geil und Artung 243 Gulden zahlen möge. Sodann wollen
sie die 4 Morgen zurückerstatten.
Bei
der Aussprache am 24.11.1602 können er und Westermanns
Erben sich über die Abfindung nicht
einigen. Westermanns Erben bleiben bei ihrer 243 Guldenforderung.
Caspar
erklärt, daß er mit den Westermanns Erben nicht
das Geringste zu tun
habe, bietet aber letztlich 50 Gulden. Es kommt zu keiner
Einigung.
Das fürstliche Konsortium entscheidet später, dass
er den Erben 50 Gulden geben soll (9.02.1603).
22.01.1603
Er
möchte vom fürstlichen Konsortium wissen, ob des
Pastors
Brandes Witwe die bisher von ihrem Mann genutzten 30 Morgen
oder nur 15
Morgen behält.
1604
Caspar
kauft von Friedrich Mollin (Müller)
dessen 1601 gekauften
Vollmeierhof (110).Der
Hof bekommt später den Beinamen: Vinthushof.
Die Hofstelle liegt
in der Neustadtstraße zwischen den jetzigen Hofstellen
Estorf (19) und Sustrate (20).
1607
Im
Herbst konnte er 15 Schweine in der Pfarrholzung fett
machen.
1608
Johann
Wilhelm wird geboren.
Caspar
muß also vor 1608 die Regina Jakentin geheiratet
haben. Sie stammt aus einer vornehmen Familie aus England.
Ihre Eltern sind Wilhelm Jackentin und Jlsa Schierstett.
1612
Caspar
berichtet: Das Pfarrhaus ist alt, niedrig und man stößt
mit dem Hut
an das Dach. Die Scheune ist in der alten Größe wiedererbaut
worden. Caspar
v. Ilten hat den der Pfarre
zukommenden Groten Gestorfer
Zehnt vom Kloster
Loccum an sich gebracht. Caspar
v. Ilten habe seinen,des Pastors Vinthus
Schwagers Sohn aus dem Pfarrholz
treiben lassen.
Er
bekundet: Es ist der Wahrheit zuwider, dass ich gegenwärtig
große Gebäude
bauen lassen will.
14.09.1613
Er
und die Kirchenältesten Peter Ridder und
Moritz Baumgarten teilen dem Königlichen Konsortium
mit, dass die v. Ilten und Konsorten
dem Kontributionsbefehl noch nicht nachgekommen sind.
Sie bitten
um Strafvollziehung durch das Amt Calenberg.
1622
Pfarrkötner
Jaspar Meier leiht von ihm 100 Gulden und setzt Haus,
Hof und Güter zum Pfand. Da Jaspar
Meier schreibunkundig ist, setzt sein
Nachbar Henning Peters das Pfandschreiben auf.
1635
Das
verfallene Pfarrhaus wird gebessert. Caspar hat 100
Taler vorgeschossen, weil kein Geld vorhanden ist.
1642
Im
April ist er verstorben. Nimmt man als Geburtsdatum ungefähr
das Jahr 1580 an, so ist er sicher über 60 Jahre
alt geworden. Als Verwandte sind eine Schwester,
der Sohn Wilhelm
und noch zwei weitere Söhne bekannt.
Magister
Bartold
Jani wird vom Kloster als Nachfolger
vorgeschlagen.
3.07.1642
Wilhelm
Vinthus, Gograf Curd
Blume und Albert Schrader
unterzeichnen
im Namen der ganzen Gemeinde dem fürstl. Konsistorium ihr
Einverständnis zur Einsetzung des Magisters Bartold Jani zum Gestorfer
Pfarrherrn.
1646
Die
Dorfschaft Gestorf bekundet,
dass der 40 Jahre in Gestorf
gewesene Priester
Caspar Vinthus alle Arbeiten
von seinen Leuten verrichten lassen, und
die Dorfschaft mit den Pfarrgebäuden nichts zu tun gehabt
habe. Nur
wenn Teile des Pfarrhauses oder der Pfarrscheune notwendig
gedeckt werden
musste, habe die Dorfschaft Hand- und Spanndienste verrichtet.
Der Dachdecker
wurde von der Kirche entlohnt. Das
Bauholz für die Kirchen- und Pfarrgebäude ist den Pfarrgehölzen
entnommen,
das Stroh zum Dachdecken nahm der Magister Vinthus von seinem
Acker. Sonstige Ausgaben sind laut Rechnung von der Kirche
bezahlt worden.
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