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Lettisches
Tagebuch
02. – 13. August 2003
02. VIII. Hannover
– Irgendwo in Polen
Unser „Eurolines“-Bus startet relativ pünktlich um 15
Uhr am ZOB in Hannover. An den winkenden Eltern vorbei bewegt sich das
Gefährt mit unserer Zehnergruppe an Bord auf die Autobahn in Richtung
Berlin zu. Dort müssen wir allerdings zum Glück nicht halten,
denn wir fahren direkt bis Riga durch – wären da nicht die
Grenzen. Die erste lernen wir etwa sechs Stunden später kennen. Da
der Übergang Frankfurt/Oder gesperrt ist, müssen wir auf einen
kleineren ausweichen, an dem uns die Grenzer geschlagene drei Stunden
festhalten. Danach haben wir uns unsere mehr oder weniger komfortable
Nachtruhe redlich verdient.
03. VIII. Polen –
Litauen – Aizkraukle
Als wir am nächsten Morgen nach einer mehr oder weniger durchwachten
Nacht erwachen, bietet sich uns ein unwirklicher Anblick: Ein Sonnenaufgang
über den vom Nebel noch verhüllten polnischen Feldern.
Bald darauf halten wir zu einem Frischmachstopp an einer Raststätte
und dann geht es weiter in Richtung Litauen. Nach der üblichen Warterei
an der Grenze erlebe ich dann meinen persönlichen Schock: Der Grenzbeamte
kontrolliert das Gepäck und möchte ausgerechnet einen Blick
in meine Reisetasche werfen. Er möchte wissen, was sich in den einzelnen
Päckchen befindet und beargwöhnt auch die Flache Rotwein, die
ich für die Eltern von Sanda und Rita gekauft habe. Ich habe zwar
nichts zu verbergen, doch ein komisches Gefühl hat man schon, wenn
man an der Grenze aus dem Bus geholt wird um seine Tasche zu öffnen.
Danach geht es aber ohne Probleme durch das weite von gold-gelben Feldern
beherrschte Litauen. Hier teilt Michael auch das Lettland-Quiz, das wir
für die Fahrt entworfen hatten, aus. Die meisten beantworten auch
alle Fragen richtig, doch den lettischen Radprofi Romans Vainsteins kennt
beinahe niemand.
Von der litauisch-lettischen Grenze, die wir verhältnismäßig
schnell überqueren, sind es dann nur noch eineinhalb Stunden bis
nach Riga. Der Fernsehturm begrüßt uns schon eine ganze Weile
bevor wir die Silhouette der lettischen Hauptstadt mit Dom und Petri-Kirche
zu sehen bekommen.
Am Busbahnhof erwartet uns (bereits seit zwei Stunden, um die wir uns
verspätet haben) Sandija, mit der wir – auf zwei Busse verteilt
– die eineinhalbstündige Fahrt nach Aizkraukle antreten. Fast
alle sind vor der Kirche versammelt. Ainars und sein Familie, alle Austauschpartner
unserer Gruppe und sogar Aivars ist mit Vija aus Daugavpils gekommen.
Nach diesem herzlichen Empfang werden wir auf unsere Partner verteilt
und fahren mit diesen „nach Hause“. Morgen geht es ins Lager
nach Krape! |