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Bilder / Bildes
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Teil 6
Teil 8
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Lettisches
Tagebuch - Teil 7
02. – 13. August 2003
11. VIII. Gauja-Nationalpark
An unserem letzten Tag auf lettischem Boden steht uns noch ein ganz besonderer
Höhepunkt bevor. Wir brechen schon recht früh auf nach Sigulda,
das im Gauja-Nationalpark liegt. Nach etwa zweistündiger Fahrt kommen
wir auf einem Parkplatz an, wo uns einige Souvenirverkäufer bereits
erwarten. Hier haben wir also die Gelegenheit unsere letzten Lats gegen
Bernsteinbilder, Töpferwaren oder Schmuck einzutauschen. Nach dem
geschäftlichen Teil beginnt die Natur. Nach einigen Metern stoßen
wir bereits auf eine Höhle, die über und über mit Inschriften
bedeckt ist. Eine traurige Geschichte verbindet sich mit ihr, denn hier
traf eine junge Frau, „Rose von Turaida“ genannt, häufig
ihren Geliebten, den sie jedoch nicht heiraten durfte. Als ihre Eltern
ihr einen Ehemann ausgesucht hatten, brachte sich Maija, wie die Frau
eigentlich hieß, um.
Von diesem interessanten Naturdenkmal geht es für uns steil bergauf,
denn wir müssen eine lange Treppe erklimmen, die uns auf den Kamm
oberhalb des Tals führt. Von hier aus wandern wir weiter und kommen
nach einiger Zeit zu einem Freilichtmuseum, welches um die Burg Turaida
gelegen ist. Hier erwarten uns bereits Ainars und Arnis, die uns unterwegs
verlassen haben und mit Kirchenbus und Auto vorgefahren sind. Wir betreten
das Freilichtmuseum und gehen an einer Kirche und einem Herrenhaus vorbei
direkt zur Burg, deren Bergfried wir als erstes erklimmen. Von hier bietet
sich uns ein atemberaubender Blick über das Tal, durch das sich die
Gauja schlängelt. Wir können sogar bis zur Stadt Sigulda schauen.
Als wir wieder unten stehen, haben wir noch die Möglichkeit uns eine
Ausstellung zur Geschichte der Burg und zur Region in einem Seitengebäude
anzusehen.
Nach der Besichtigung verlassen wir das Museum und gehen zu den Autos
zurück. Uns erwartet nun eine Überraschung wie Ainars verrät
und nach einer Viertelstunde im Auto eröffnet er uns, dass wir nun
die Möglichkeit haben, uns als Reiter zu versuchen. Wir sind an einem
Reiterhof angekommen und jeder darf (oder muss) ein paar Runden mit einem
PS drehen. Der Gesichtsausdruck verrät es: Den meisten macht es richtig
Spaß und hier könnten wir wohl länger bleiben, doch nach
einer Stunde müssen wir weiter zu den „drei Freunden“
(tris draugis), die nicht etwa aus Fleisch und Blut sind, sondern lediglich
einem Restaurant den Namen geben. Hier stärken wir uns also erstmal,
ehe es uns in luftige Höhe verschlägt; wir fahren mit einer
Seilbahn über den Nationalpark. Die gelbe Gondel erwartet uns bereits
und als wir alle eingestiegen sind, schwebt sie sanft über die Baumwipfel
und vermittelt uns ein wenig das Gefühl, das Vögel haben müssen,
wenn sie hier fliegen.
Auf der anderen Seite angekommen, geht es auch gleich auf vier Rädern
weiter. Als letzter Punkt stehen noch die Naturpfade von Ligatne auf dem
Programm. Hierbei handelt es sich um ein großes Areal, in dem in
vielen Freigehegen die verschiedensten tierischen Bewohner Lettlands zu
finden sind. Wir sehen Wisente, Bären und natürlich auch Störche.
Von einem Aussichtsturm verschaffen wir uns noch einmal einen Überblick,
ehe wir zum Abschluss noch eine kurze Pause an einem Spielplatz machen,
wo einige Schaukeln und eine Wippe zum Ausprobieren einladen. Dann müssen
wir aber auch zurück, denn um acht erwarten uns die Gemeindeglieder
zum Abschlussabend zurück.
Wir schaffen es beinahe pünktlich und werden gleich in den Gemeinschaftsraum
im Dachgeschoss geführt. Hier sollen wir bei Kaffee und Keksen Sandija,
die die Moderation übernommen hat, Rede und Antwort stehen, wie uns
unser Aufenthalt gefallen hat. Besonders schön ist, dass hier noch
einmal die meisten der Jugendlichen versammelt sind, die wir seit Krape
kennen gelernt haben.
Anschließend trennen wir uns und jeder geht mit seinem Austauschpartner
eigene Wege um sich auch von ihm richtig zu verabschieden.
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