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Generation
No. 6
Johann
Hermann Ruschenbusch
Johann
Hermann (~ 19.10.1703 in Hameln) ist – wie schon
sein Vater – Kupferschmied. 1722 ist er als 19 jähriger
mit seinem Vater in Bückeburg. 1728 erwirbt er als
25 jähriger das Bürgerrecht in Stadthagen und
da er im selben Jahr in Stadthagen auch für seine
erste Frau, deren Name nicht genannt wird, zahlt, war
er vor 1728 schon verheiratet und hat zu dieser Zeit einen
Sohn, Johann Gottlieb.
Nach dem KB zu Stadthagen ist dem Johonn Hermann in den
Jahren 1733, 1735, 1739, 1745 und 1747 je ein Kind gestorben.
Dazu kommt der Tod von Dietrich Christian in Obernkirchen.
Überlebt haben auf jeden Fall Kind Nr. 1, Joh. Gottlieb,
Kind Nr. 6, Dietrich Christian II. und Kind Nr. 11, Marie
Luise und dazu zwei weitere.
Er
heiratet am 11.10.1731 in Stadthagen die Dorothea
Eleonore Wöbbeking, Tochter des Kellerwirts
und Senators Jobst Hermann Wöbbeking. Ein Kellerwirt
ist ein Wirtschaftsverwalter, d.h. ein landesherrlicher
oder städtischer oder kirchlicher Finanzverwalter.
Gestorben
zwischen Juli 1750, Geburt der Tochter Marie Luise, und
1758, in welchem Jahr seine zweite Frau als Witwe bezeichnet
wird. Sie am 19.12.1730 in Stadthagen (KB: „gest.
19.Dez.1730 Harm Rauschenbuschs Kupferschmieds Frau“).
Kinder:
1) ~ vor 1728, nicht in Bückeburg und Stadthagen,
Johann Gottlieb.
2) ~ 05.11.1730 Stadthagen, Justus Wilhelm,
noch aus 1. Ehe
3) ~ 25.08.1732 Stadthagen, Ernst August,
aus 2. Ehe; Pate: Der Vater der Mutter, J.H. Wöbbeking
4) ~ 08.03.1734 Stadthagen, Christine Wilhelmine;
Pate: Die Mutter der Mutter, Wöbbeking
5) ~ 29.12.1735 Obernkirchen (5 km südl. von Stadthagen),
Dietrich Christian; Pate: Didrich Christian
Rasch in Obernkirchen. KB Obernkirchen: „1735, 29.
Dezember. Herm. Ruschenbusch von Stadthagen mit seiner
Frau hier gekommen und einen Sohn gebohren. Filius: Didrich
Christian. Pate: Didrich Christian Rasch in Obernkirchen“.
Erst 3 Tage alt, starb das Kind und wurde am 02.01.1736
in Obernkirchen begraben.
Bei Rasch handelt es sich wohl um den Ehemann der Schwester
von Frau R. geb. Wöbbeking, denn Joh. Hermann R.
hat keine in Frage kommende Schwester. Dietrich Christian
Rasch in Obernkirchen dürfte identisch sein mit dem
Paten von Kind Nr. 6, dem Schwager Rasch aus Hameln. Hameln
liegt 23 km südöstlich von Obernkirchen.
6) ~ 11.02.1737 Stadthagen, Dietrich
Christian; Pate: Schwager Rasch aus Hameln. Dem Namen
des Patenkindes nach zu urteilen, heisst er Dietrich Christian
Rasch und ist mit dem Paten von Kind Nr. 5 identisch.
7) ~ 25.02.1739 Stadthagen, Johann Ernst;
Pate: Schwager Rasch aus Hameln.
8) ~ 20.11.1740 Stadthagen, Eleonore Antonetta;
9) ~ 28.03.1745 Marie Dorothea;
Pate: Kellerwirtin Bernhardt;
10) ~ 24.06.1747 Stadthagen, Henriette Luise;
Pate: Jungfer Wippermann.
11) ~ 17.07.1750 Stadthagen, Marie Luise;
Pate: Frau v. Oheimb zu Enzen (3 km weit von Stadthagen).
Jobst
Wilhelm Ruschenbusch
Jobst Wilhelm wird am 03.04.1707 in Hameln geboren. 1732
zahlte er Bürgergeld für seine Frau aus Holzminden.
Zu diesem Zeitpunkt wurde er auch volljährig. Geheiratet
hatte er am 10.10.1730 in Holzminden die 32 jährige
Johanna Magdalena Schnurbusch, Tochter des Valentin Schnurbusch
(er war bei der Heirat bereits verstorben) und der Agnesa
Dorothea Thorspecken.
Jobst Wilhelm
wohnt nicht im Bäckerquartier in der Kupferschmiedestrasse,
sondern im Osterquartier. Von Beruf ist er Kauf- und Handelsmann,
d.h. er betreibt Fernhandel.
1732 und/oder 1736 erhielt er das Braurecht.
Im Sommer 1757 wurde Hameln durch die Franzosen besetzt
und der Fernhandel brach zusammen. Am 12. Oktober 1758
ging er trotz seiner 51 Jahre mit seiner 60 jährigen
Frau und seinen beiden Söhnen Johann Friedrich und
Heinrich Carl zu den Soldaten. Seine übrigen Kinder
waren – abgesehen von Ernst Christoph, von dessen
Schicksal wir überhaupt nichts wissen – zu
diesem Zeitpunkt schon tot. Da Jobst Wilhelm Lesen, Schreiben
und Rechnen konnte, wurde er Wachtmeister. Er war Vorgesetzter
aller Unteroffiziere und Mannschaften und war zuständig
für den gesamten Innendienst, einschliesslich des
Schriftverkehrs; u.a. hatte er die Truppenstammrolle zu
führen. Die Regimenter der hannoverschen Armee waren
während des Siebenjährigen Krieges ständig
in Bewegung, d.h., dass seine Frau immer im Tross mitzog
und so am Lagerleben teilnahm. Vermutlich ist er vor dem
Verkauf des elterlichen Hauses in der Kupferschmiedestr.
4, also vor 1762-64, gestorben. Seine Frau stirbt am 11.11.1770
in der Garnisonskirche zu Harburg (heute Hamburg-Harburg)
als Wachtmeisterwitwe im Alter von 72 Jahren (bei ihrem
Sohn dem Sergeanten Johann Friedrich.
Kinder:
1)
~ 20.05.1731 Johanne Sophia; KB 20.05.1731
„hat Wilhelm Ruschenbusch eine Tochter taufen lassen,
genannt Johanna Sophia. Die Gevatterin ist gewesen des
alten Ruschenbusch seine Frau.“ + 10.06.1731 St.
Bonif.
2) ~18.05.1732 Anna Dorothea; KB 18.05.1732
„hat H. (=Herr) Ruschenbusch eine Tochter taufen
lassen, genannt Anna Dorothea. Die Gevattern Frau Rhoden
(=Rohn) von Springe und die Frau Thorbrücken (Thorspecken)
von Holzminden und die Frau Ruschenbusch von Stadthagen.“
+ zw. 1736 und 1740 St. Bonif..
3) ~ 14.02.1734 Johann Julius; KB 14.02.1734
„hat H. Ruschenbusch junior einen Sohn taufen lassen,
genannt Johann Julius. Gevatter ist der Diacon Joh. Julius
Lange.“ + zw. 1736 und 1740 St. Bonif.
4) ~ 11.01.1735 Johann
Friedrich; KB 11.01.1735 „hat der junge Ruschenbusch
einen Sohn taufen lassen, genannt Johann Friedrich. Gevatter
ist der Gerichtsschreiber.“
5) ~ 07.06.1736 Ezechiel Wilhelm; KB
17.06.1736 „hat H. Ruschenbusch einen Sohn taufen
lassen, genannt Ezechiel Wilhelm. Gevatter ist Ruschenbuschs
jüngster Bruder.“ + zw. 1736 und 1740 St. Bonif.
6) ~ 12.09.1739 Heinrich
Carl; KB 12.09.1739 „hat H. Ruschenbusch einen
Sohn taufen lassen, genannt Heinrich Carl. Gevatter ist
Herr Burchard.“
7) ~ 05.12.1745 Ernst Christoph; KB St.
Bf. 05.12.1745 „hat Jobst Wilhelm Ruschenbusch einen
Sohn taufen lassen, genannt Ernst Christoph. Gevatter
ist sein jüngster Bruder Ruschenbusch.“
Johann
Adolf Ruschenbusch
Johann
Adolf wird am 19.11.1710 zu Hameln (St. Bonif.) getauft
und heiratet am 16.07.1737 (Hameln, St. Bonif.) Ilse Luise
Ritter (* 07.04.1704 in Reimeringshausen).
Im selben Jahr zahlt er Bürgergeld für seine
von auswärts stammende Frau. Am 07.09.1740 wohnhaft
im Bäckerquartier (im Haus 583, Kupferschmiedestr.
4). In der Schossrolle 1747 und 1758 noch aufgeführt,
obwohl er nicht mehr in Hameln wohnt, da er als Hausbesitzer
noch steuerpflichtig ist. Konsequenterweise fehlt sein
Name in der Schossrolle von 1768.
1741/42 verlässt er mit seiner Familie Hameln und
geht als Pächter auf das v. Minnigerodesche Gut Neuhof
bei Bockelnhagen am Südabhang des Harzes. Doch schon
1750 gibt er die Pacht auf und zieht in das 6 km nördlich
liegende Dorf Osterhagen.
Der
siebenjährige Krieg bedeutete auch für ihn einen
Einschnitt. Durch wiederholte Plünderungen durch
die Franzosen, namentlich im Jahre 1761 bei der Belagerung
der 6 km entfernten Festung Scharzfels, verliert er fast
alles. 1762 und 1763 bietet er darum in dem Hannoverschen
Anzeiger sein Wohn- und Brauhaus (Nr. 583) zum Verkauf
an. Im Schosskataster von 1720 (St.A. Hameln Bestand 178)
ist zu diesem Haus nachträglich vermerkt: „Johann
Bernhard Bergmann hat 1764 dieses Haus gekauft.“
Im Jahre 1762/64 ist Johann Adolf alleiniger Eigentümer
des Hauses. Somit müssen seine drei Brüder zu
dieser Zeit schon tot gewesen sein. Für Johann Jobst
und Johann Hermann ist das gesichert. Für Jobst Wilhelm,
zu dieser Zeit 55 bis 57 Jahre alt, dessen Frau 1770 als
Witwe stirbt, lässt sich das annehmen. Mit dem Tod
der Frau des Autor, die am 25.09.1760 in Hameln stirbt,
gibt es dort keine Ruschenbusch mehr.
Merkwürdig ist, dass Johann Adolf ab 1741/42 Landwirt
ist (hat er das gelernt?) und dass er von Hameln ausgerechnet
in den rund 130 km entfernten Südharz gezogen ist.
Für das letztere gibt es vielleicht eine Erklärung:
In St. Andreasberg und in Herzberg (13 km bzw. 11 km von
Osterhagen) wohnten zu dieser Zeit Verwandte von ihm.
In St. Andreasberg seine Schwester mit ihrem Mann, der
als Pastor natürlich die Verhältnisse in der
Umgebung kannte, und in Herzberg (offensichtlich) ein
Verwandter der Frau (geb. Ritter), für den als Steuerschreiber
natürlich das gleiche gilt.
Johann Adolf stirbt am 19.06.1768 in Osterhagen als Rauschenbusch.
Seine Frau am 09.01.1785, ebenfalls als Rauschenbusch
in Osterhagen.
Im Dorf Osterhagen gab es kein persönliches Eigentum
der Bauern an Grund und Boden. Der Bauer war Lehnsnehmer
und dem Lehnsherren zu Abgaben und Dienstleistungen verpflichtet.
Oberlehnsherr war das Herzogtum Grubenhagen, vertreten
durch das Amt Scharzfeld.
Es gab zwei Besitzqualitäten, auf der Harzseite das
„Zehntland“ und auf der Knickseite das „Erbzinsland“.
Für das „Zehntland“ wurde bis auf wenige
Ausnahmen von jeder Ernte ein Zehntel vom Oberlehnsherrn
durch den Zehntvogt vom Amt Scharzfeld eingezogen. Das
„Erbzinsland“ war von schlechterer Qualität
und wurde deshalb nicht mit dem Zehnten belastet. Hier
wurde beim Erbfall oder beim Besitzerwechsel eine einmalige
Zahlung, der Zins, erhoben. Aber das Ganze gab es nicht
mehr für die Zeit ab Mitte des 17. Jahrhunderts (also
um 1750).
Neben Osterhagen verlief eine alte Handelsstrasse (auf
der sich natürlich auch die Heere bewegten).
Quelle: Realgemeinde – Forstgenossenschaft Osterhagen
(Hrsg.), Osterhagen. Ein Dorf am Harzrand im Wandel der
Zeit., o.J. (=1993), S. 13, 16 ff., 22 f.).
Kinder
1) ~ 17.02.1739 Hameln, St. Bonif., Sophie Elisabeth;
Pate: Frau R. geb. Schnurbusch, die Frau von Nr. 10;
+ 19.04.1768 unverheiratet in Osterhagen
2) ~ 19.07.1740 Hameln, St. Bonif., Justus
Wilhelm; Pate: Jobst Wilhelm (1707);
3) ~ 27.06.1743 Neuhof / Bockelnhagen, Johanna
Catharina Ernestina; Paten: Anna Elisabeth Rohn,
Pastorin von St. Andreasberg (15 km von Bockelnhagen),
seine Schwester, Clara (?) Catharina Ritter von Herzberg,
vielleicht eine Verwandte der Mutter; Verwalter Dondorf
auf dem Bockelnhagen; Boettcher, adeliger Pächter
auf dem Bockelnhagen.
4) * 21.04.1745 (~ 25.04.) Neuhof / Bockelnhagen, Marie
Louise Henriette; Paten: Licentschreiber Ritter
von Herzberg; Frau Kochin von Herzberg; Frau Dondorf.
Jobst
Wilhelm Ruschenbusch
Getauft
am 10.06.1703 in Hameln (St. Bonif.).
1729 Bürger und Forstaufseher.
Am 07.09.1740 wohnt er im Osterquartier. In seinem Haus
leben 9 Personen über und 2 Personen unter 12 Jahren.
Am 17.03.1754 richtet er als Forstaufseher ein Gesuch
an den Rat der Stadt Hameln um Gehaltsaufbesserung. Da
ist er 51 Jahre alt (St.A. Hameln Sign. Acc. 1 Nr. 5281).
In den Schossrollen von 1732 und 1739 erscheint er als
im Osterquartier lebend. In den Schossrollen von 1747
und 1758 fehlt sein Name. Er ist also aus irgendeinem
Grund nicht mehr steuerpflichtig.
Der Name seiner Ehefrau ist nicht bekannt.
Kinder:
~ 29.01.1738 Hameln, St. Nic., Johann Christian.
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