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Generation
No. 10
HEINRICH VON CLÜVER
1415
wurde Heinrich von Clüver geboren.
1455 leihen er und seine Frau Adelheit dem Bischof Johann
zu Verden 1000 rhein. Goldgulden. Er erhält als Pfand
das Schloß Thedinghausen. Noch im selben Jahr löst
der Bischof das Schloß wieder aus und überträgt
es an das Domkapital in Verden.
1459 leiht er dem Bischof von Verden noch mal 1100 rhein.
Goldgulden.
1463 erklärt sich Graf Johann von Hoya bereit, die
1000 rhein. Gulden, die er dem Herzog von Braunschweig-Lüneburg
schuldet, an Dietrich und Cord von Mandelsloh zu zahlen.
Diese Zahlung soll Heinrich von Clüver leisten, der
dem Grafen ebenfalls diese Summe schuldet.
In selben Jahr befand sich Heinrich im Gefolge des Grafen
Gerhard von Oldenburg und gehörte zu den Schiedsrichtern
des Grafen im Streit mit der Stadt Bremen. Im November
nennt der Graf ihn "unse Amptmann". Als sich
der Graf 1465 nach Holstein begeben hat, fällt Heinrich
auf seinen Befehl von Delmenhorst aus bis vor Bremen ins
Land ein, raubt Ochsen und Pferde und nimmt den Bremern
zwei Schiffe weg. Bald darauf erbeutet er noch mal 350
Ochsen und 152 Pferde.
1467
beginnt er mit dem Bau der Burg "Zum Clüverborstel",
auf einer ihm gehörenden Wiese am linken Ufer der
Wieste im Kirchenspiel Sottrum.
Bereits 1460 hat er vom Bischof Johann von Verden dazu
die Erlaubnis erhalten.
Die Burg war von doppelten Gräben und hohen Wällen
umgeben und galt als uneinnehmbar. Wie sicher sie war,
zeigte sich 1498, als Bertold von Landsbergen, Bischof
zu Verden und Nachfolger von Johann, sie
belagert. Der bischöfliche Drost zu Rotenburg hat
den Abgesandten der Clüvers, der die jährlichen
Abgaben kassieren wollte, gefangen genommen und gefoltert.
Ihm wurde mit einem Eisen der Mund aufgesperrt, dann unter
ein Faß Bier gelegt und das Bier ihm in den Mund
laufen lassen. Daraufhin setzte Heinrich einige bischöfliche
Meyer gefangen und schätzte sie, d.h. er nahm sich
die fälligen Abgaben von ihnen. Nun zog der Bischof
mit seinen Soldaten vor die Burg zum Clüversborstel.
Bei einem Angriff wurde der Bruder des Bischofs, Ottrabe
von Landsberg, erschossen, der betrunken in den Kampf
gezogen war. Der Angriff schlägt auch sonst fehl.
Die Burg hält stand und der Bischof mußte abziehen.
Er schloß daraufhin mit Heinrich
Frieden.
1469 bürgt Heinrich als oldenburgischer Drost zu
Delmenhorst für Rembert von Bardewisch und 1470 versichert
er den Bremern, das die Kirche zu Hasbergen nach ihrem
Abzug ein Gotteshaus bleiben soll.
Ebenfalls als Drost kauft er im selben Jahr von Otto von
Bremen 4 Stücke Land zu Sandhausen (Stedingen).
In den ständigen Fehden zwischen dem Grafen Gerd
und dem Erzbischof Heinrich von Münster, Administrator
des Erzstiftes Bremen, stand Heinrich zuerst treu auf
der Seite seines Lehnsherren. Im Laufe der Fehde wechselte
er jedoch die Seiten.
Kurz
vor Weihnachten 1470 wird Heinrich zu Herzog Johann von
Sachsen nach Buxtehude geschickt. Auf der Durchreise durch
Bremen zieht der Erzbischof ihn durch glänzende Versprechungen
auf seine Seite. In einer Klageschrift von 1472 trägt
Graf Gerd von Oldenburg den Tatbestand noch einmal vor.
Bereits 1471 tritt Heinrich als Vertreter des Erzbischofs
bei dem Bündnisschluß mit Graf Gerd von Oldenburg
auf. Und 1473 wird ihm trotz des Übertritts die Zahlung
von 4000 rhein. Gulden durch den Grafen zugesichert.
1473 wird er in einer Kämmereirechnung der Stadt
Hamburg als Amtmann der Bremer Diözese bezeichnet.
Ebenso wird er genannt, als er im selben Jahr dem Bischof
Bartold von Verden 1500 rhein. Gulden leiht.
1474 unterzeichnet Heinrich als Landdrost des Stiftes
Bremen.
1475 verbürgt er sich für Dietrich von Ahlden
und Dietrich von Mandelsloh gegenüber der Stadt Lüneburg.
1476 führt er als Drost und Amtmann mit dem Vogt
zu Hagen den Vorsitz in dem Osterstader Gericht im Neuenlande.
1476 leiht er dem Erzbischof Heinrich Geld.
1477 verkauft er dem Bremer Domkapitel 3 Höfe zu
Clüversweder und einen zu Südweyhe für
250 rhein. Gulden.
1478 leiht sich der Bischof Bartold 300 Gulden von ihm
und verpfändet dafür den Zehnten zu Tervenstede.
Ebenfalls 1478 belehnt der Bischof Bartold ihn mit dem
Zehnten zu Clüversborstel, wofür Heinrich ihm
den Hof zu Holsten überläßt.
1480 bestellt ihn Bischof Heinrich von Münster, Administrator
des Erzstiftes Bremen, zum Amtmann von Ottersberg und
verpfändet ihm gleichzeitig das dortige Schloß
für 10 Jahre.
1482 erklärt der Bischof, daß ihm Heinrich,
"sein lieber Rat und Getreuer", 1500 rhein.
Gulden geliehen hat. Heinrich erhält das Pfand das
Schloß Hagen.
Auch 1484 wird Heinrich als Amtmann erwähnt, als
er eine Urkunde des Bischofs mit unterzeichnet.
1487 führt er als Drost des Erzstiftes gemeinsam
mit Bürgermeister Kreye und Ratsmann Marten Heimbroch
in Buxtehude Verhandlungen mit dem Erzstift Hamburg.
1490 verkauft Heinrich für 200 rhein. Gulden eine
Rente von 12 Gulden aus seinem Meierhof zu Uphusen an
den Bremer Ratsmann Hinrich Bylen.
1494 erhält Heinrich und sein Bruder Gise für
100 Gulden vom Erzbischof den Zehnten zu Rechtenfleth
und Bokel.
1495 haben Heinrich und sein Sohn Gise denen von Heimbruch
einen Hof zu Regesborstel verpfändet.
Bald danach wird er gestorben sein.
Heinrich
heiratete dreimal:
Seine erste Frau Anna von Zesterfleth ergibt sich aus
einer Urkunde von 1491, indem die beiden Schwestern Adelheit
und Catharina sie als ihre liebe Mutter bezeichnen.
Kinder:
Adelheit
1491, + 1534 oo Hermann Schulte (+ 1491);
Catharina 1491 oo Johann Schulte 1476-1502;
Nach
1456 heiratet er Adelheit von Eitzen, die Tochter von
Otto von Eitzen. Dies beweisen Urkunden von 1455 und 1536.
Kinder:
Heinrich 1493, tot 1504;
Gise 1480-1500,
Pfandherr u. Drost zu Hagen oo Gertrud von Ahlden;
Tochter oo ... von Cramm;
Die
dritte Ehe schloß er 1485 mit Becke von Marschalck,
Tochter von Boldewin von Marschalck und einer von Kuhla.
Becke ist durch mehrere Epitaphien und durch die Bassumer
Chronik von Anna Clüver belegt. Sie starb 1538 in
Bassum.
Kinder:
Johann 1500-1530, erzbischöfl. Drost oo Gertrud Corlehake
1514-16;
Pellecke, + 1562, Erbin von Weyhe oo Johann Hermeling
1504-1532;
Alverich 1503, auf Clüverswerder, Gograf von Achim,
+ 1551 oo 1532 Marie von Bolzum (+ 1589);
Becke
heiratet als Witwe den Johann Frese (+ 27.03.1536), Erbherr
auf Weyhe und Campe, Drost zum Freudenberge. Auch er war
bereits zweimal verheiratet: I. Anna von Staffhorst (+
1483), Tochter von Dietrich von Staffhorst; II. um 1485
Hille von Landesbergen (+ 23.04.1500), Tochter von Ottrave
von Landesbergen.
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