Generation No. 1
HUGOLD BERE
Hugold
Bere war Großvogt von Hermannsburg und ist zwischen
1138-1162 urkundlich erwähnt. Er war Besitzer der
Schlösser von Söderburg und Dahnsen.
Gestorben am 27.Januar 1162.
Er
war verheiratet mit einer v. Hegerinchhausen, deren Vorname
nicht überliefert ist.
Söhne von ihm sind:
Eberhard
Bere
Hugold Bere (von ihm ist nur bekannt, daß er Ritter
war, sonst nichts)
HERMANN
BERE
Er
war nach dem Zeugnis seiner Zeitgenossen nicht nur ein
bedeutender Kirchenfürst, sondern auch ein hervorragender
Staatsmann, Richter und Diplomat.
Seine Ausbildung erhielt er in Halberstadt. In einer Urkunde
von 1138 wird er als Custos des Domkapitels zu Halberstadt
bezeichnet, am 22. September 1149 wird er zum Bischof
von Verden geweiht. Sein Wirken beschränkt sich nicht
auf sein Bistum, wie aus einer großen Anzahl von
Urkunden hervorgeht. 1152 weilt er am Hoflager Kaiser
Friedrich I. Barbarossa zu Merseburg, ebenso 1157 zu Worms.
Im selben Jahr begleitet er den Kaiser Barbarossa auf
dessen Feldzug gegen den Herzog Boleslaw von Polen, der
durch den Sieg des Kaisers bei Krzykowo zur Anerkennung
der Lehnshoheit des Kaisers gezwungen wird.
Von da an gehört er offenbar zu den ständigen
und nächsten Beratern des Kaisers, so begleitet er
ihn auch 1158 auf dessen Zug nach Rom und nimmt an dem
Reichstag auf den Roncalischen Feldern teil, auf dem die
"Reichsregalien' in Italien festgesetzt werden. Der
Kaiser Barbarossa überträgt ihm immer wieder
die wichtigsten Missionen: als der Streit zwischen Papst
Alexander III. und dem vom Kaiser Barbarossa unterstützten
Gegenpapst Victor entbrennt, geht Bischof Hermann mehrere
Male nach Rom, um den Papst Alexander zur Abdankung zu
bewegen. Seine Bemühungen scheiterten jedoch an dem
Starrsinn des Papstes, wodurch es zum Schisma kommt.
Mit
großem Erfolg verhandelt Bischof Hermann dann mit
den Lombardischen Städten, die er davon zurückhält,
den offenen Kampf gegen den Kaiser Barbarossa zu eröffnen,
1161 sehen wir ihn als kaiserlichen Vicar, d.h. höchsten
Richter, in Pavia, 1163 in Parma, wo er die andauernden
Streitigkeiten zwischen den oberitalienischen Städten
schlichtet.
In diesem Jahr weilt der Bischof nur in kürzeren
Zeitabständen in seinem Bistum, da die ihm übertragenen
wichtigen Staatsgeschäfte und richterlichen Funktionen
ihn meist am Hofe des Kaisers in Oberitalien halten. Eng
arbeitet er zusammen mit dem Reichskanzler Reinhold von
Dassel und seinem intimsten Freunde, Bischof Daniel von
Prag.
1167
sehen wir ihn im Gefolge des Kaisers, als dieser Rom belagert,
um Papst Alexander zur Abdankung zu zwingen; am 1. August
wird Rom erstürmt, die Peterskirche besetzt; Papst
Alexander entsagt dem päpstlichen Stuhl, den nun
Papst Paschal III. besteigt. Aber am 2. August bricht
das "römische Fieber" (wie man annimmt
eine besonders gefährliche Art der Malaria) im deutschen
Heer aus. Ihm erliegen viele Ritter und Mannen, am 9.
August Bischof Daniel von Prag und am 11. August 1167
Bischof Hermann. Sein Tod bedeutet einen schweren Verlust
für die Sache des Kaisers. Vielleicht wäre es
seinem diplomatischen Geschick gelungen, die lombardischen
Städte vom Kampf gegen den Kaiser Barbarossa
abzuhalten, dem sie dann die schwere Niederlage bei Legnano
beibrachten (1176).
Der bekannte Historiker der Kaisergeschichte Wilhelm von
Giesebrecht widmet unter anderem Bischof Hermann folgenden
Nachruf:
"Von dem Roncalischen Tage und dem Beginn des Schismas
war Hermann mit seinem Freunde Daniel von Prag unablässig
damit bemüht gewesen, die Macht des Kaisers in Italien
zu festigen. Meist finden wir beide vereint, wie sie dann
auch miteinander in ihren letzten Lebenstagen als Kaiserliche
Vicare in Italien erscheinen; rasch nacheinander haben
sie dann ein trauriges Ende gefunden."
[Aus: : Ulrich v. Behr-Edwahlen, Edwahlen und die Behrsche
Ecke in Kurland, 1979]
Kritik
bezüglich der Abstammung der Familie v. Behr von
Hugold und Hermann von Verden gibt es in der neueren Forschung.
Herr Dr. Riemer hat mir die Genehmigung zur Veröffentlichung
seiner Kritik gegeben.
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